Meine Zugehörigkeit zur und mein Einsatz für die Theelacht zu Norden

Hochdeutsch

Meiner Meinung nach ist es richtig, im folgenden schriftlich festzuhalten, worin meine Zugehörigkeit zur Theelacht zu Norden begründet ist und wie ich mich für sie eingesetzt habe.

Meine Familie ist mit der Theelacht zu Norden seit der Zeit ihrer Entstehung verbunden, gehören wir ihr doch als Erbbauern an, und das in sieben von den acht Bezirken dieser Gemeinschaft. Für mei- nen Vater war es eine Selbstverständlichkeit, bei den allen Ausgaben anwesend zu sein; das war in unserer Familie Tradition von alters her.

Er gehörte zu dem kleinen Kreise jener Männer, die mit erheblichem persönlichem und finanziellem Aufwand das Überleben der Theelacht sicherten, als diese in der Inflation 1921/1923 ihr gesamtes beträchtliches Barvermögen verloren hatte und die „Hüürburen“ meinten, ihre Zahlungspflicht sei erloschen.

Mit großem Geschick führte dieser kleine Kreis die Theelacht durch diese wirren Jahre und erhielt sie in der darauf folgenden schweren Zeit. Diesen Männern ist sehr zu danken.

Im Jahre 1921 bin ich erstmals in der Theelkammer gewesen, in dem Raum, in dem alle die zusammenkommen, die der Theelacht angehören, ob das bei den „Ausgaben“ ist, bei den Abrechnungsversammlungen oder wenn einmal etwas besonderes beraten werden muß, was für die Theelacht von Bedeutung ist.

Damals war ich Schüler in der Sexta des „Ulrichs-Gymnasiums“. Das ganze Drum und Dran in der Theelkammer, die „Atmosphäre“, wie die schlauen Leute sagen, sowie das, was dort geschah, war wohl das, was gemeinhin als „Schlüsselerlebnis“ bezeichnet wird: Mein Interesse war so stark geweckt, daß es nicht mehr ausgelöscht wurde. Sogar in den Jahren nach 1934, in denen ich weit weg von Ostfriesland Soldat war, blieb die Verbindung dadurch erhalten, daß mein Vater mir immer brieflich alles mitgeteilt hat, was die Belange der Theelacht betraf.

So war es denn auch wohl kein Wunder, daß ich die Entwicklung der Theelacht nach dem Zweiten Weltkrieg sehr interessiert verfolgt und zusammen mit meinem Vater an allen seit 1949 wieder durchgeführten „Ausgaben“ teilgenommen habe.

Der damalige Älteste Theelachter Johannes Reinhard Fleeth senior steht mir noch ständig vor Augen. Ihm habe ich in jener „schlechten Zeit“ ab und zu einmal eine kleine „Stärkung“ hingebracht, wenn bei uns ein Schwein geschlachtet worden war.

Aber mehr noch kann ich mich an seinen Sohn Johannes Reinhard Fleeth junior erinnern, den die Älteren unter uns noch als „Hans Fleeth“ kennen. Ihm fiel das Sprechen etwas schwer, er hatte einen leichten Sprachfehler, und wenn er aufgeregt war, kam er sogar in ’s Stottern.

Zu seiner Zeit erhielt ich immer eine Abschrift des Textes der Anzeige für den „Kurier“; auf ihr hatte er dann vermerkt, ich möge doch mit meiner „bewährten Feder“ einige Zeilen für den lokalen Teil dieser Zeitung aufschreiben (und hinbringen). –

Mein Vater ist am 17. April 1960 verstorben und ich wurde – als einziger Sohn – sofort Erbbauer. Schon in der Abrechnungsversammlung zu Johanni 1960 bin ich in den Theelachts-Ausschuß gewählt worden und erfuhr von da an viel mehr als zuvor darüber, was alles geschehen mußte, um die Theelacht am Leben zu erhalten. Das war so etwas wie eine „Gesellenzeit“ für mich.

Hans Fleeth hat mich dann eines Tages, ich glaube, es war 1967, gebeten, ihn zu Hause zu besuchen. Dort hat er mir erklärt, wie er die Theelbücher zu führen und die Theelheuern einzuziehen pflegte.

Als Fleeth im Juni 1968, für uns völlig unewartet, wenige Tage vor dem Tag, an dem abgerechnet werden sollte, plötzlich verstorben war, erhielt ich im Hause von Gerhard Seeba von ihm und den anderen Theelachtern sowie den Mitgliedern des Theelachts-Ausschusses den Auftrag, zunächst als „Geschäftsführer“ die Leitung der Theelacht zu übernehmen. Die nach altem Brauch bereits für Johanni 1968 anberaumte Abrechnungsversammlung wurde auf den Herbst 1968 verschoben, damit ich Zeit genug hätte, mich eingehend mit den Aufgaben, die nun auf mich zukamen, zu befassen.

Dieser Auftrag war für mich ein „Wurf ins kalte Wasser“, denn sehr schnell stellte sich heraus, daß das, was Fleeth mir erklärt hatte, nicht so vollständig war, wie es wohl nötig gewesen wäre. Ich mußte nun versuchen, unserer altehrwürdigen Theelacht, die doch bis dahin nur ein Eigenleben führte, sozusagen „ein neues Leben einzuhauchen“. Das ist mir dann ja im Laufe der Zeit – nach den sogenannten „Anfangsschwierigkeiten“ – auch gelungen.

Aber das lief doch nicht so gut, wie es wohl gedacht war; denn wenige Tage vor dem 9. November 1968, an dem die Abrechnungsversammlung durchgeführt werden sollte, geschah ein Unglück, das erfreulicherweise nicht soviel Schaden anrichtete, wie zunächst befürchtet worden war:

Im Keller des Alten Rathauses stand ein großer Heizungskessel, der mit Öl befeuert wurde. 1937, als die Stadt Norden mit Stadtgas versorgt wurde, war in der Straße ostwärts des Alten Rathauses eine jener Rohrleitungen verlegt worden, durch die das Gas gedrückt wird. Diese Straße war zu dieser Zeit noch mit „Kopfsteinen“ (= dicken Feldsteinen) gepflastert.

Nun hatte es im Herbst 1968 so gut wie überhaupt nicht geregnet, und der Untergrund unter der Straße war daher metertief ausgetrocknet. Dadurch erhielten die Gasleitungsrohre mehr Druck von oben als für sie gut war, und sie bekamen Risse. Aber das wußte niemand; es war ja von oben auch nicht zu sehen, und wenn jemand etwas gerochen hat, hielt er das für Auspuff-Gase vorbeifahrender Autos.

Durch diese Risse konnte das Gas nun überall dahin gelangen, wohin es eigentlich nicht sollte, und das war in diesem Falle der Keller des Alten Rathauses. Damit war eine kleine Katastrophe vorprogrammiert.

Ich weiß noch gut, daß ich vom Landratsamt am Fräuleinshof, wo ich damals mein Geld verdiente, zum Schulplatz der alten Marktschule unterwegs war, wo mein Auto stand, mit dem ich nach Hause fahren wollte. Plötzlich gab es ein heftiges Krachen, und dann flog die Kellertür des Alten Rathauses aus ihrem Rahmen heraus, über die Straße hinweg und blieb auf der anderen Seite liegen.

Junge, wie konnte ich daraufhin laufen, um zu sehen, was mit der Theelkammer passiert war! Das war allerlei: Die Fenster waren zerbrochen, ebenso die Petroleumlampen, und auch die Stühle hatten ordentlich etwas abgekriegt. Es sah aus, als wäre eine vergessene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg hochgegangen.

Die Feuerwehr war innerhalb weniger Minuten zur Stelle und jagte einen starken Wasserstrahl ins Haus und damit auch in die Theelkammer. Dabei wurde auch der Holzschrank getroffen, der ja durchaus nicht wasserdicht war, und so bekamen denn die Bücher und die anderen Papiere mehr oder weniger etwas ab.

Alles, was naß geworden war, habe ich erst einmal mit nach Hause genommen und es dort so ganz langsam trocknen lassen. An einigen Stellen war die Tinte ein wenig verlaufen, aber die Schrift ist noch gut to lesen. Als es genügend durchgetrocknet war, habe ich alles wieder in die Theelkammer zurückgebracht.

Die Abrechnungsversammlung 1968 ist dann zur angesetzten Zeit durhgeführt worden. Ich habe den Erbbauern und den Gästen alles so gut es ging erläutert, was erläutert werden mußte, und die Rechnung wurden denn auch so, wie sie vorgelegt worden war, als richtig abgenommen.

Danach mußte jemand gewählt werden, der als Nachfolger van Hans Fleeth Theelachter für die Ekeler und Linteler Bezirke sein sollte. Das Amt wurde mir übertragen, und auch den Posten als Syndicus mußte ich übernehmen: Nun saß ich dran, ob ich wollte oder nicht, und das ist jetzt noch so.

Bei dieser Abrechnungsversammlung kam eine Anfrage der Kurverwaltung Norden-Norddeich zur Sprache, ob die Theelkammer nicht für Besucher geöffnet werden könne; Theelacht und Theelkammer seien doch etwas ganz besonderes und nirgends sonstwo zu finden. Darüber ist dann lang und breit beraten worden.

Der damalige Vorsitzende des Heimatvereins, der als Gast zu dieser Versammlung eingeladen war, meinte, daß die Theelkammer doch ohne weiteres in dessen Programm aufgenommen werden könne; das wäre ja das Einfachste, wie er meinte. Aber ich habe mich sofort dagegen gewandt, weil ich schon immer der Meinung war, daß die Theelacht ein Eigenleben führe und sie nicht irgendwo „untergebuttert“ werden dürfe. Daher, so habe ich gesagt, könne das, was nun als „Öffentlichkeitsarbeit“ beginnen sollte, auch bestens von der Theelacht selbst ausgerichtet werden.

Der Erfolg hat mir recht gegeben, – und für die Theelacht wurde damit auch noch eine zusätzliche Einnahmequelle erschlossen, denn für den Besuch in der Theelkammer zu den Vortragszeiten muß ein Eintrittsgeld gezahlt werden (anfangs 1.00 DM, heute 4.00 DM je Person), und durch den Verkauf von Theelbier, Informationsschriften und Tonpfeifen kommt noch zusätzlich etwas Geld herein. Diese Informationsschriften wurden zuerst 1971 und in einer zweiten Auflage 1980 bei „Soltau-Kurier“ in Norden gedruckt. –

Nach und nach habe ich danach alte Papiere, meist lose Blätter, durchgesehen, die von alten Zeiten her wohl gesammelt worden waren, mit denen sich aber bis dahin niemand näher befaßt hatte. Dabei kam so vieles an den Tag, von dem niemand etwas wußte, daß ich unversehens ans Studieren geriet und dabei alles aufgeschrieben habe, was meiner Ansicht nach von Bedeutung war. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis ich alles zusammen hatte.

Davon ist dann ein Buch geworden, das 1986 bei „Soltau-Kurier“ gedruckt wurde und das van Fachleuten sehr gut beurteilt worden ist. Das Buch war auch schnell ausverkauft, und es geht um eine zweite Auflage.-

Unter den Besuchern der Theelkammer waren bisweilen Leute, die von den Vorträgen so angetan waren, daß sie gerne für ihre eigenen Gruppen einen Extra-Vortrag haben wollten. Das ist denn auch geschehen; dafür muß ebenfalls 4.00 DM pro Kopf, aber mindestens 100.00 DM pauschal, bezahlt werden.

So wurde die Theelacht in die Lage versetzt, notwendige Reparaturen und Vervollständigung des Inventars (Stühle, Becher undsoweiter) vorzunehmen.

Anfangs bin ich zusammen mit unserem Theelboten Peter Bojen in der Theelkammer gewesen und habe über die Theelacht erzählt. Dabei hatte ich einen Abdruck eines Artikels zur Hand, den ich einige Jahre zuvor auf Wunsch von Ernst Dahlheimer, damals einer der Leiter der Raiffeisenbank in Norden, für deren Kundenzeitschrift „Bildpost“ geschrieben hatte; im Laufe der Zeit konnte ich aber auswendig erzählen. Heute stehen Heiko Campen (seit 1971) und Rem- mer Hedemann (seit 1990) für solche Vorträge zur Verfügung.-

Unsere alten Theelbücher lagen vor dem Zweiten Weltkrieg und auch noch in den ersten Jahren danach in einem Holzschrank. Der war sehr verwurmt, ja, ich habe gelegentlich wohl gesagt, daß er schon fast alleine laufen könnte. Daher ist denn auch schon zu Hans Fleeth’s Zeiten ein gebrauchter Schrank aus Stahlblech gekauft worden, an dem für die Würmer nichts mehr zu nagen war.

Der steht noch heute in der Theelkammer, aber in ihn werden die Bücher nur noch dann hineingelegt, wenn sie bei Ausgaben oder Abrechnungsversammlungen griffbereit sein müssen.

Zu anderen Zeiten liegen sie nun in einem Panzerschrank, der im Keller des Alten Rathauses steht. Für ihn haben die Stadtarbeiter extra ein stabiles Fundament gegossen, so daß er nicht versacken kann.

Dieser Schrank stand vorher bei der Raiffeisenbank in Marienhafe als deren Tresor. Aber dort reichte er wohl nicht mehr aus, und die Bank erhielt im Frühjahr 1970 einen größeren, der im Keller des Bankgebäudes fest eingebaut worden ist. Der alte Schrank stand danach draußen herum, und ich kam Tag für Tag an ihm vorbei.

Nach einiger Zeit – es war im April 1970 – habe ich dann den Rendanten der Bank, Hans Müller, einmal so nebenbei gefragt, was er mit dem Schrank vorhabe. Seine Antwort war: „Willst Du ihn haben?“ Ich antwortete: „Das kommt darauf an, was er kosten soll, und dann auch nicht für mich, sondern für die Theelacht.“ Daraufhin sagte er: „Gib mir Hundert Mark, so steht er bei uns in den Bilanzen, und dann mach‘ damit, was Du willst.“

Das war ein Wort! Ich habe ihm auf der Stelle das Geld gegeben. Die Hundert Mark hat kurze Zeit später Dr. Behrends, Chef der Firmen „Onno Behrends Tee“ sowie „Steinbömer und Lubinus“ in Norden, von der wir zu jener Zeit noch den Tabak bezogen, gespendet. Nach Norden hat ihn die Firma „Tell“ gebracht, und auch noch ganz umsonst, was gar nicht hoch genug anzurechnen ist. –

An den älteren Theelbüchern, in denen immer wieder einmal herumgeblättert wurde, wenn etwas nachzuprüfen war, war das an manchen Stellen bemerkbar (und zu sehen an Fettflecken usw.). Außerdem hatte sich auch ein Teil der Heftung gelöst, so daß einzelne Lagen leicht herausfallen konnten. Das war nicht gerade gut, denn schließlich hätte auch etwas verlorengehen können. In den Jahren 1971 und 1972 hat uns das Land Niedersachsen mit Beihilfen in Höhe von jeweils 2.000,00 DM geholfen, die Instandsetzung in die Wege zu leiten. Den Anstoß dazu gab damals Albert Schlachter vom Landkreis Norden, was eines besonderen Dankes wert ist. Die Norder Buchbinderfirma Lindemann hat die Arbeiten ganz ausgezeichnet aus- geführt. –

1975 sind die Stühle in der Theelkammer, die im Laufig der Zeit sehr gelitten hatten, instandgesetzt worden. Das hat 1.104,30 DM gekostet. 1987 wurden zehn neue Stühle gekauft für insgesamt 2.400,00 DM. Nun braucht auch bei großem Andrang niemand mehr zu stehen.

Als 1984 die Theelacht ihre 1100-Jahr-Feier vorbereitete,, ist die Theelkammer in sehr guter Zusammenarbeit mit der Stadt Norden von Grund auf überholt worden. Da mußte aber viel mehr gemacht werden als man zunächst gedacht hatte, und das kam so:

Schon gleich, als Anfang Januar 1984 mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen werden sollte, stellte sich heraus, da0 es nicht bei einer „Schönheitsreparatur“ (ausbessern von losem Putz sowie anstreichen der Mauern und Holzteile) bleiben konnte, denn:

* Der Wandputz war infolge der ständigen Wärme, die die 1964 im ganzen Hause eingebaute Zentralheizung abgab, so ausgetrocknet, daß er wie Staub regelrecht weggeblasen werden konnte.

* Die Decke, die „gewaltert“ war (von Balken zu Balken waren mit geflochtenem Stroh umwickelte Holzstäbe angebracht, zwischen die von Hand ein Gemisch von Ziegelei-Lehm und Kalk gedrückt und dann mehr oder weniger glatt gestrichen wurde), war so

mürbe geworden, daß die städtischen Bauarbeiter bereits gleich, als sie sie nur lose berührten, auch schon hindurch waren, wobei es auch noch tüchtig staubte;

* Der Rauchfang über dem offenen Kamin hing, und das hatte bis dahin niemand gemerkt, so sehr nach vorne über, daß er jederzeit hätte herunterfallen können;

* In dem Raum über der Theelkammer hatte in früheren Zeit einmal ein eiserner Ofen gestanden, für den man auf den Fußboden ein Stück Feinblech als Schutz gegen Funkenflug genagelt und unter dem Fußboden – man mag es kaum glauben – mit einem Holzklotz einige Steine im Klosterformat verkeilt hatte (wohl als Hitze- schutz für die Decke der Theelkammer gedacht).

Das Keilholz war so ausgetrocknet, daß die Steine sehr locker saßen, so daß sie leicht hätten herunter- (und dem Stadtdiener, dessen Platz nach alter Tradition direkt neben dem Kamin war und noch ist, auf den Kopf) fallen können.

Ich glaube, man kann sich wohl vorstellen, wie all dies Wissen auf die Beteiligten einschlug! Von „Schönheitsreparatur“ konnte nun keine Rede mehr sein, nun mußte es schon eine „Generalüberholung“ werden.

Dafür waren aber viel mehr Finanzmittel nötig als die 3.000,– DM, die die Stadt Norden eingeplant hatte. Doch die Theelacht hatte glücklicherweise vorgesorgt und ein kleines Kapital „für alle Fälle“ angesammelt, so daß sie der Stadt Norden die Mehrkosten mit über 5.000,– DM abnehmen konnte. Das ist denn auch ganz unbürokratisch dadurch geschehen, daß sie einige Rechnungen übernommen und bezahlt hat.

Weiter ist zu sagen, daß die Theelacht 1981 einen der 22 Anteile an den Alten Bürger-Landen gekauft hat. Der kam (mit allen Unko- sten und mit dem, was die „Offene Hand“ des Finanzamts eingesteckt hat) auf rund 24.000,– DM.

Hier muß ich unser damaliges Ausschußmitglied Werner Remmers besonders erwähnen, denn er war es, der mich ständig bekniet hat, doch den zum Verkauf angebotenen Anteil für die Theelacht zu erwerben. Dazu war es nötig, einige „Umschichtungen“ in der Planung unserer Finanzen zu bewerkstelligen, aber diese konnten ohne große Schwierigkeiten durchgeführt werden.

Eine große Hilfe war aber auch, daß die Bausparkasse „Schwäbisch- Hall“ uns damals 2.000,– DM spendiert hatte. Das war durch Ver- mittlung von Ernst Dahlheimer zustandegekommen, der zu jener Zeit einer der Leiter der Raiffeisenbank Norden war. –

Noch etwas muß hier angeführt werden:

Bei der 1100-Jahr-Feier der Theelacht zu Norden hatte Landrat Swieter gefragt, was sich denn die Theelacht als Geburtstagsgeschenk des Landkreises Aurich wünsche. Ganz spontan wurde ihm ge- antwortet, daß sie sehr gerne einen der achteinhalb Anteile an der „Gesellschaft vom Leegemoor“ haben möchte, die dem Landkreis ge- hörten. Das hat er auch zugesagt.

Aber von „Geschenk“ konnte dann doch keine Rede mehr sein, nein, wir mußten ihn bezahlen. Zuerst sollte die Theelacht einen halben Anteil bekommen, aber beim Leegemoors-Schmaus hat der damalige Leiter der Finanzabteilung, Johannes Wilken, „unter der Hand“ zu erkennen gegeben, daß sie auch einen ganzen Anteil bekommen könne. Der kam zu jener Zeit auf 40.000,– DM, und soviel Geld hatte die Theelacht nun einmal nicht.

Da ist dann an alle Arf-, Pels- und Koopburen ein Bettelbrief ver- sandt worden, der auch tüchtig gefruchtet hat.

So ein ganz gutes Gewissen hatte ich dabei nicht, weil Hans Fleeth einmal gesagt hatte: „Die Theelacht bettelt nicht.“ Aber eine Ausnahme bestätigt ja die Regel, und ob eine Gelegenheit, so einen Anteil zu kaufen, sich nochmals bieten würde, das stand (und steht) in den Sternen.

Als im Herbst 1985 bezahlt werden mußte, war noch nicht genug Geld zusammengekommen: Es blieb ein Loch von 2.600,– DM zu stopfen, aber diesen Betrag hat uns die Ehefrau unseres Ältesten Theelach- ters, Erna Seeba, zunächst geliehen. Das Geld konnten wir ihr be- reits am 19. Dezember 1985 wieder zurückzahlen, und Zinsen wollte sie nicht berechnen, sie war mit einem „Besten Dank“ zufrieden, was hoch anzuerkennen ist.

So ist die Theelacht seit dieser Zeit Anteilsinhaberin bei den beidem anderen alten Norder Gesellschaften und auf diese Art und Weise mit ihnen besonders verbunden.

Sehr viel Arbeit hat es auch gemacht, die Anschriften der Erb- Pels- und Kaufbauern zu ermitteln. In den Büchern standen wohl die Vor- und Zunamen, aber mehr nicht. Lediglich, wenn es zwei Theelbauern gleichen Namens gab (Gerd Janssen, Claas Claassen undsoweiter), war das anders, dann war wenigstens bei einem von beiden das Dorf oder die Stadt angegeben, wo sie wohnten. In den meisten Fällen habe ich es zwar geschafft, die genauen Anschriften festzustellen, aber noch nicht in allen; es bleibt noch einiges zu tun!

Und noch eine Sache:

Die Theelacht besitzt seit 1754 ein Protokollbuch, in dem alles vermerkt wird, was von Bedeutung ist. Das kann die Wahl eines Theelachters sein oder das, was bei einer Abrechnungsversammlung geschieht, das kann aber auch etwas ganz anderes sein.

So ist darin vermerkt, daß 1829 in der Theelkammer die erste „Ge- werbeschule“ im damaligen Königreich Hannover eingerichtet wurde, und daß es in der Zeit nach 1850 Streitereien mit der Stadt Norden gegeben hat wegen des Haus- und Nutzungsrechts in der Theelkammer.

Damals hat die Stadt Norden sogar vor dem Stadtgericht gegen die Theelacht prozessiert, aber sie hat wohl eingesehen, daß sie nicht obsiegen konnte: Sie hat die Klage zurückgezogen und alle Unkosten übernommen; – etwas anderes blieb ihr auch nicht übrig.

1897 ist dann in das Grundbuch für das Alte Rathaus eingetragen worden, daß die Theelacht das alleinige Nutzungsrecht an der Theelkammer hat, und seit der Zeit hat es mit der Stadt Norden keinen Ärger mehr gegeben.

Das 1754 angelegte Protokollbuch ist bis 1984 geführt worden. Seither ist ein neues Protokollbuch in Gebrauch, das von der Buchbindermeisterin Frau Mathilde Lindemann angefertigt wurde und das sie der Theelacht geschenkt hat, – ein Zeichen der Verbundenheit mit ihrer „Nachbarin“: Sie wohnt direkt neben dem Alten Rathaus.

Im März 1988 hat unser Theelbote Peter Bojen zwei neue Theelachts-Klippen angefertigt, die von einem Kunstmaler nach dem Vorbild der alten Klippen ausgemalt worden sind.

Das Wappen der Stadt Norden weist drei Sterne aus. Ab und zu heißt es auch wohl „drei Sporenräder“, aber ich halte mehr von Sternen, denn dazu hat einmal jemand gesagt, daß diese Sterne Symbole seien für die drei alten Norder Gesellschaften Theelacht, Alte Bürger Lande und Gesellschaft vom Leegemoor, und das will mir wohl einleuchten. Wo sonst gibt es wohl soviel Tradition an einer Stelle?

Am Schluß dieser Zusammenstellung möchte ich all denen von Herzen danken, die mir in den 22 Jahren meiner Tätigkeit für die Theelacht zur Seite gestanden und mir immer wieder geholfen haben, wenn es einmal Schwierigkeiten gab. Es war für mich eine schöne Zeit, aber auch die geht nun zu Ende.

In einem anderen Fall und an ganz anderer Stelle hat ein guter Bekannter, der sich nach langen Jahren aus einer Gemeinschaft zurückzog, der auch ich angehörte, mir das gesagt, was nun folgt, und ich sage das so auf Hochdeutsch, wie er das gesagt hat:

„Mein lieber Freund, als vernünftiger Mensch muß man selbst wissen, wann man aufzuhören hat, und sich nicht als ein lästig gewordenes Mitglied abstempeln lassen, das man lieber heute als morgen loswerden möchte.“

Für mich ist dieser Zeitpunkt greifbar nahe: Mit Ablauf des Rechnungsjahres 1990/1991 lege ich mein Amt als Syndicus der Theelacht zu Norden nieder und möchte es nun in jüngere Hände übergeben. Damit bringe ich eine Aufgabe zu Ende, die mir am 27.07.1968 vorläufig von den drei anderen Theelachtern sowie den damaligen Mitgliedern des Theelachts-Ausschusses und am 09.11.1968 endgültig von der Abrechnungsversammlung übertragen wurde und welche ich nach bestem Wissen und Gewissen ausgeführt habe. Es war eine Tätigkeit, die mir trotz vieler Arbeit und persönlichem Einsatz auch viel Freude gemacht hat.

Am Ende dieses für mich sehr bedeutsamen Lebensabschnittes dürfte es gerechtfertigt sein, noch einmal in einer Rückschau die Geschehnisse dieses Zeitraumes zusammenzufassen. Das habe ich eben getan.

Meinem Nachfolger, der noch gewählt werden muß, will ich gerne mit Rat und Tat – wie es die Hochdeutschen sagen – zur Seite stehen. Mit Dank für’s Zuhören sage ich mit heißem Herzen:

„Up Theelachts Wolfahrt!“

 

Plattdeutsch

Mien Tohörn to un mien Dohn un Laten för de Theelacht to Nörden

Na mien Meenen is dat recht, mit dat, wat nu folgen deiht, in schräven Schrift fasttohollen, wor mien Tohörn to de Theelacht to Nörden herkummt un wat mien Dohn un Laten för hör west hett.

Mien Familje is mit de Theelacht to Nörden van de Tied her, wor se entstahn is, verbunnen, hör wi hör doch as Arfburen an, un dat in söben van de acht Bezirken van disse oll‘ Gemeenskup. Vör mien Vader hör dat eenfach d’r to, bi all Utgaaven dorbi to wäsen; dat was in uns Familje Tradition van heel oll Tieden off an.

He hör to de lüttje Klottje van de Mannlü, de sück bisünners düchtig sülms un mit Geld dorför insett’t hemmen, dat de Theelacht averläven dee, as se in de Inflation 1921/1923 hör heel Barvermögen verlaaren harr, wat neet jüst minn was, un de Hüürburen meenen, hör Plicht, de Theelhüür to bitahlen, was unnergahn.

Mit groot Geschick hemmen se de Theelacht dör disse mall‘ Jahren föhrt un hör in de verdreihte Tied dorna hoch hollen. Hör mutt ’n heel bisünners danken.

In dat Jahr 1921 bün ick to ’n ersten Mal in de Theelkamer west, in de Kamer, in de all de binanner kamen, de to de Theelacht hören dohnt, off dat nu to de „Utgaaven“ is, bi de Offräkens-Versammeln off wenn der smals wat bisünners beraden worrn sall, wat för de Theelacht van Bedüden is.

To de Tied was ick Schooljung in de Sexta van dat Nörder „Ulrichs- Gymnasium“. Dat heel Wäswark in de Theelkamer, de „Atmosphäre“, as de schlau Lü seggen, un dat, wat dor offlopen dee, was för mi woll dat, wat de Hochdütschen ’n „Schlüsselerlebnis“ nömen: Ick was so düchtig interesseert, dat dat neet mähr vergahn is. Sogar in de Jahren na 1935, in de ick wiet weg van Ostfreesland Soldat weer, bleef de Verbindung dordör togang, dat mien Vader mi alltied in Breefen schräven hett, wat för de Theelacht van Bedüden was.

So weer dat denn ook je woll keen Wunner, dat ick heel interesseert verfolgt hebb, wo ‚t mit de Theelacht na de Tweede Weltkrieg wieder gung, un mit mien Vader van 1949 off an na de nu wär dörföhrte Utgaaven hen west hebb.

De domalige Ollste Theelachter Johannes Reinhard Fleeth senior steiht mi noch stadig vör Oogen. Hum hebb ick in de „schlechte Tieden“ tüschen 1945 un 1948 off un an ook woll mal ’n lüttjen „Stärkung“ henbrocht, wenn bi uns ’n Schwien schlacht‘ worrn was.

Man mähr noch kann ick mi an sien Söhn Johannes Reinhard Fleeth junior bisinnen, de de Ollerden unner uns noch as „Hans Fleeth“ kennen. He harr’t mit Prooten wat stuur, he stött ’n bäten mit de Tung an, un wenn he upgerägt was, denn kwamm he rein in ‚t Stut- tern.

To sien Tied kreeg ick alltied ’n Offschrift van de Text för de Anzeig‘ in d‘ „Kurier“; dor harr he denn up vermarkt, dat ick mit mien „bewährte Penn“ ’n paar Rieg för de Lokale Deel van disse Zeitung upschrieven (un henbrengen) mugg.

Mien Vader is an ’n 17. April 1960 averläden, un ick wurr as eenzigst Jung futt Arfbur. All bi de Offräken-Versammeln to Johanni 1960 bün ick in de Theelachts-Utschuß wählt worrn. Van do off an kreeg ick noch vööl mähr as vördem doraver to weeten, wat all gebören muß, dat de Theelacht bistahn blieven kunn. Dat was sowat as ’n „Gesellentied“ för mi.

Hans Fleeth hett mi denn eens Dags, ick löv, dat weer 1967, in sien Huus nögt un mi dor verklaart, wo he de Theelbooken föhren un de Theelhüüren binnenhaalen deh.

As Fleeth in d‘ Juni 1968, för uns heel un dall unverwachtens, ’n paar Daag vör de Dag, an de offräkent worrn sull, tomal to d‘ Tied ut fallen weer, kreeg ick bi Gerhard Seeba in de sien Huus van hum un de anner Theelachters un de Lü van ‚t Utschuß de Updragg, erst mal as „Geschäftsführer“ de Leden van de Theelacht to avernähmen. De na oll Wennst för Johanni 1968 ansett‘ Offräkensversammeln wurr up de Harfst 1968 verschaben, umdat ick Tied hemmen sull, mi mit dat, wat nu up mi tokwamm, genauer to befaten.

Disse Updragg was för mi ’n „Schmät in ‚t koll Water“, denn heel fell kwamm van Dag, dat dat, wat Fleeth mi vertellt warr, neet so kumplet west was, as dat woll nödig west weer. Ick muß nu versöken, uns ollehrwürdige Theelacht, de doch hento do man ’n Läbent för sück föhren deh,, sotoräken wär neij Läbent intopusten. Dat is mi denn je mit de Tied – na dat, wat de Hochdütschen „Anfangsschwierigkeiten“ nömen, – ook mitloopen.

Man dat leep doch neet so good an as dat woll docht‘ weer. Denn ’n paar Daag för de 9. November 1968, an de de Offräkensversammeln offloopen sull, passeer ’n Mallör, dat glückelkerwies neet sovööl Schaa anricht’t hett, as dat erst leet:

In d‘ Keller van dat Olle Rathuus stunn de groote Abent för de Zentralheizung, un de wurr mit Ölje befüürt. In de Straat up de Ostsiet van ‚t Oll Rathuus was 1937, as de Stadt Nörden mit Stadtgas versörgt worrn is, een van de Leitungsröhrs verlegt, dör de dat Gas drückt worrt. Disse Straat was to de Tied noch mit „Koppsteenen“ (= dicke Flinten) plaastert.

Nu harr dat in de Harfst 1968 so good as heelneet rägent, un de Unnergrund unner de Straat was meterdeep utdröögt. Dordör kreegen, bisünners wenn de schware Lastautos draver ruttern deh’n, de Röhrs van de Gasleitung mähr Druck van baben as för hör good weer, un se kreegen Schöören. Man dat wuß nüms, kunnst je van baben neet sehn, un wenn een wat raaken hett, meen he säker, dat dat ut de Utpuff van Autos kwamm, de der langs fahren deh’n.

Dör disse Schöören kunn das Gas nu averall dorhenn, wor ‚t eegentlich neet sull, un dat was in disse Fall de Keller van ‚t Oll Rathuus. Dormit was ’n lüttje Katastrophe vörprogrammeert.

Ick weet noch good, dat ick up de Padd van ‚t Landratsamt, wor ick to de Tied mien Geld verdeenen dee, na d‘ Schoolplatz van de oll Marktschool unnerwägens was, wor mien Auto stunn, mit de ick na Huus fahren wull. Tomal gaff dat ’n düchtigen Rumms, un denn flog de Kellerdör van ‚t Oll Rathuus to d‘ Rahm ut, aver de Straat un bleef up anner Siet liggen.

Jungedi, wat kunn ick do loopen, um to kieken, wat mit de Theelkamer passeert weer! Dat was allerhand: De Fensters wassen stücken, de Petroljumlampen nettso, un de Stohlen harrn ook düchtig wat offkrägen. Dat sach der van off, as weer ’n vergäten Bomb‘ van de Tweede Weltkrieg hochgahn.

De Füerwehr was binnen ’n paar Minüten to Stä. Se joog ’n gooden Waterstrahl to ‚t Huus in un dormit ook in de Theelkamer. Dorbi wurr ook de holten Schapp raakt, de ja abs’lut neet waterdicht was, un so kreegen denn de Booken un anner Papiern, de in de Schapp laggen, mähr off minner düchtig wat off.

All, wat natt worrn was, hebb ick erst mal mit na Huus nahmen un ‚t dor so heel sachtjes drögen laaten. An ’n paar Stäen is de Enkert wat verloopen, man ‚t is doch noch good to läsen. As ‚t genug dördrögt was, hebb ick ‚t all wär in de Theelkamer brocht.

De Offräkensversammeln 1968 is denn to de ansett’t Tied dörföhrt worrn. Ick hebb de Arfburen un Gasten so good as ‚t gung alls verklaart, wat verklaart worrn muß, un de Räken wurr denn ook so, as se vörleggt weer, as recht offnahmen.

Dorna muß der een wählt worrn, de as Nafolger van Hans Fleeth Theelachter in de Ekeler un Linteler Theelen wäsen sull. Dat Amt wurr mi averdragen, un ook dat Bahntje as Syndicus muß ick avernähmen: Nu satt ick dran, off ick wull off neet, un dat is nu noch so.

Bi disse Offräkensversammeln was van de Kurverwaltung Nörden- Noorddiek upklungen, off de Theelkamer neet för Bisökers apendahn worrn kunn. Theelacht un Theelkamer wassen doch wat heel bisünners un nargens anners to finnen. Dor is denn lang un breet aver beraden worrn.

De, de domals de Baverste van d‘ Heimatverein was un de as Gast to de Versammeln nögt weer, meen, dat de Theelkamer ja man so in dat Programm van disse Klottje mit upnahmen worrn kunn, „dat weer je een Offbacken“, sä he. Man dor was ick futt up Stä tägen, umdat ick alltied de Meenen was, dat de Theelacht een Läbent för sück föhren deh un neet annerworrns unnerbottert worrn dürs. Dorum, so hebb ick seggt, kunn dat, wat nu as „Öffentlichkeitsarbeit“ togang kamen sull, ook best van de Theelacht sülms utricht’t worrn.

De Erfolg hett mi recht gäven, – un för de Theelacht wurr dormit ook noch ’n extra Innahm-Quell‘ apendahn, denn för de Bisök in de Theelkamer to de Vördragstieden mutt Inträ (in de erste Tied 1,oo DM, nu 4.oo DM pro Kopp) bitahlt worrn, un mit de Verkoop van Theelbeer un Informations-Schriften kummt noch bito wat Geld binnen. Disse Schriften wurrn toerst 1971 un in ’n tweeden Uplaag 1980 bi „Soltau-Kurier“ in Nörden drückt.

Na un vör hebb ick dorna oll‘ Papiern, meest lös‘ Blaaden, dörkäken, de van oll Tieden her woll ansammelt wassen, man mit de sück lang Tied nüms nahder befaat’t harr. Dorbi kwamm sovööl van Dag, wor keeneen mähr wat van wuß, dat ick rein an ‚t Studeern kwamm un denn upschräven hebb, wat na mien Meenen van Bedüden weer.

Dat hett ’n paar Jahr dürt, bit ick ‚t all binanner harr. Dor is ’n Book van worrn, dat 1986 ook bi Soltau-Kurier drückt un van Lü, de der wat van verstahnt, heel good beurdeelt worrn is. Dat Book was ook fell utverköfft, un ‚t geiht um ’n tweeden Uplaag. –

Mang de Bisökers in de Theelkamer wassen smals Lü, de van de Vertelleree so andahn weern, dat se gern för hör eegen Klottjes ’n Extra-Vördragg hemmen wulln. Dat is denn ook geböhrt; doför mutt ook 4.00 DM pro Kopp, man tominst 100,oo DM pauschal bitahlt worrn.

So wurr de Theelacht in de Lag‘ versett’t, nödige Utbäteree un Vervullständigen van Inventar (Stohlen, Bäkers unsowieder) vörtonähmen.

To Anfang bün ick tosamen mit uns Theelbaat Peter Bojen in de Theelkamer west un hebb aver de Theelacht vertellt. Dorbi harr ick ’n Offdrück van een Artikel to Hand, de ick up Nögen van Ernst Dahlheimer, de to de Tied een van de Baversten van de „Raiffeisen- bank“ in Nörden was, för de hör „Heft för Kunden“ mit Nam‘ „Bildpost“ mal upschräven harr. Mit de Tied kunn ick dat denn ut d‘ Kopp. Vandaag stahnt Heiko Campen (siet 1971) un Remmer Hedemann (siet 1990) för so’n Vördrag parat. –

Uns oll Theelbooken laggen vör de Tweede Weltkrieg un ook noch in de erste Jahren dorna in ’n holten Schapp. De was naar verwurmt, ja, ick hebb‘ woll mal seggt, dat he meest all alleen loopen kunnt harr. Dorum is denn ook to Hans Fleeth sien Tieden ’n gebrukten Schapp ut Stahlblick köfft worrn, an de för de Wurms nix mähr an to kauen was.

De steiht noch vandaag in de Theelkamer, man dor worrn de Booken bloot denn noch inleggt, wenn se bi de Utgaaven off de Offräkensversammeln to Gräp wäsen mutten.

To anner Tieden liggen se nu in’n Panzerschapp, de in d‘ Keller van dat Olle Rathuus steiht. För de hemmen de Stadtarbeiters extra ’n stäwig Fundament gaten, so dat he neet versacken kann.

Disse Schapp stunn vördem bi de Raiffeisenbank in Mainhaf as de hör Tresor. Man dor lang he woll neet mähr to, un de Bank kreeg in ‚t Vörjahr 1970 ’n grootern, de in de Keller massiv inboot worrn is. De oll Schapp stunn dorna in buten herum, un ick kwamm der Dag vör Dag an langs.

Na ’n Sett Tieds – dat was in d‘ April 1970 – hebb ick denn de Rendant van de Bank, Hans Müller, mal so bito fragt, wat he mit de Schapp woll vörharr. Sien Antwoort was: „Wullt Du hum hemmen?“ Ick sä van: „All dorna, wat he kösten sall, un denn ook neet för mi, man am Enn‘ för de Theelacht.“ Do sä he: „Giff mi Hunnert Mark, so steiht he bi uns in de Bilanzen, un denn maak der mit, wat Du wullt.“

Dat was ’n Woort! Ick hebb hum futt up Stä dat Geld gäven. De Hunnert Mark hett Dr. Behrends, Baverste van de Firmas „Onno Behrends Tee“ un „Steinbömer un Lubinus“ in Nörden, spendeert, van de wi to de Tied noch de Tabak kreegen. Na Nörden hett hum de Firma Tell brocht, un dat heel umsünst, wat hoch antoräken is. –

An de ollerder Theelbooken, in de stadig mal herumbladert wurr, wenn der wat nasöcht worrn muß, was dat an mennig Stä to marken (un to sehn an Fettflecken un so). Butendem was ’n Deel van de Heftung lösgahn un enkelde „Lagen“ kunnen licht herutfallen. Dat was neet jüst good, harr am Enn‘ wat verlaarengahn kunnt. In de Jahren 1971 un 1972 hett uns dat Land Neddersassen mit elkmal 2.000,00 DM unner de Arms gräpen. De Anstött dorto hett domals Albert Schlachter van d‘ oll Landkreis Nörden dahn, wat ’n bisünner Dank wärt is. De Nörder Bookbinderfirma Lindemann hett dat heel kumplet in’t Wark sett’t.

1975 sünt de Stohlen in de Theelkamer, de mit de Tied düchtig lä- den harrn, repareert worrn. Dat hett 1.104,30 DM verläärt. 1987 wurrn tein neeje Stohlen köfft för tosamen 2.400,00 DM. Nu höft der ook bi groot Andrang smals nüms mähr stahn.

As 1984 de 1100-Jahr-Fier van de Theelacht anstunn, wurr de Theel- kamer in heel goode Tosamenarbeit mit de Stadt Nörden van Grund up upklütert. Do muß aberst vööl mähr maakt worrn as wi erst meent harrn, un dat kwamm so:

All glieks, as dat in de erste Januardagen 1984 losgahn sull mit de Arbeit, was to sehn, dat dat neet bi ’n „Schönheitsreparatur“ (utflicken van Putz, anpinseln van Müüren, Böhn un Balken unsowieder) blieven kunn, denn:

* De Putz an de Müüren was dör de stadige Warmt, de de 1964 för dat heel Huus inboote Zentralheizung offgaff, so utdrögt, dat he as Stoff reinweg wegpust’t worrn kunn;

* De Däken, de „gewaltert“ was (van Balk to Balk weern dicht dicht mit gefluchten Stroh umwickelte Holzliesten anbrocht, tüschen de van Hand ’n Mengsel van Tichel-Eer – hochdütsch = Lehm – un Kalk drückt un denn mähr off minner glatt sträken wurr), was so mörr worrn, dat de Boarbeiters van de Stadt all glieks, as se der man anticken de’n, man so derdör wassen, un ‚t dorbi ook noch düchtig stuven dee;

* De Schösteinbossem hung, un dat harr hento do nümms murken, so naar aver, dat he to elker Tied man so harr herunnerfallen kunnt;

* In de Rümt baben de Theelkamer harr in froger Tieden mal ’n isdern Abend stahn, för de up de Footdäl ’n Stück Stört tägen Funken van ‚t Füer upspiekert un – mag mag ‚t haast neet löven – unner de Footdäl ’n Stück off wat Steenen in’t Klosterformat mit ’n Stück Holt verkielt wassen.

Dat Kielholt was so utdrögt, dat de Steenen naar löss satten; se harrn licht herunner- (un de Stadtdeener, de sien Stä na oll Tradition stuuv tägen de Kamin was un noch is, up de Kopp) fallen kunnt.

Ick löv, man kann sück woll vörstellen, wo all dit Weeten up de bedeeligt Lü inschlahn deh! Van ’n „Schönheitsreparatur“ kunn nu keen Proot mähr wäsen, nä, nu muß dat all ’n „Generalaverhaalen“ worrn.

Dorför wassen aberst vööl mähr „Finanzmiddels“ nödig as de 3.000.- DM, de de Stadt Nörden parat harr. Man de Theelacht harr glückelkerwies vörsörgt un ’n lüttjet Kap’tal „för alle Fälle“ ansammelt, so dat se de Stadt Nörden de Mährkösten mit aver 5.000,– DM offnähmen kunn. Dat is denn ook heel „unbürokratisch“ dormit passert, dat se ’n paar Räkens avernahmen un bitahlt hett.

Wieder is to seggen, dat de Theelacht 1981 een van de 22 Andeelen an de Oll Börger-Lannen köfft hett. De kwamm (mit all Unkösten un mit dat, wat de „Apen Hand“ van ‚t Finanzamt instäken deh) so ruugweg up 24.000,– DM.

Hier mutt ick uns domalige Utschußmitglied Werner Remmers extra nömen, denn he was dat, de mi stadig wär bekneejt hett, doch de to Verkoop anbaaden Andeel för de Theelacht to koopen.

Dorto was dat nödig, ’n paar „Umschichtungen“ in uns Finanzen in ‚t Wark to setten, man dat kunn sünner groot Tägenstötten angahn.

Een grooten Hülp was aberst ook, dat de Boo-Sparkass‘ „Schwäbisch- Hall“ uns domals 2.000,– DM spendeert hett, wat up Vermiddeln van Ernst Dahlheimer tostann kamen is, de to de Tied een van de Baversten van de Raiffeisenbank in Nörden was.

Un noch wat mutt hier anföhrt worrn:

Bi de 1100-Jahr-Fier van de Theelacht to Nörden 1984 harr Landrat Swieter fragt, wat sück denn de Theelacht as Geburtstagsgeschenk van de Landkreis Auerk wünschen deh. Heel spontan is do seggt worrn, dat de Theelacht naar gern een van de achtunhalf Andeelen an de „Sellskup van ‚t Leegemoor“ hemmen wull, de de Kreis hören deh’n. Dat hett he ook toseggt.

Man van „Geschenk“ kunn denn doch keen Proot mähr wäsen, nä, wi mussen hum bitahlen. Erst sull de Theelacht ’n halben Andeel kriegen, man bi ‚t Leegemoor-Schmus hett de domalige Baas van de Finanzen, Hannes Wilken, „unner d‘ Hand“ verklaart, dat de Theelacht woll ’n heelen Andeel kriegen kunn. De kwamm to de Tied up 40.000 DM, un sovööl Geld harr de Theelacht nu mal neet. Do is denn an all Arf-, Pels- un Koopburen ’n Bädelbreef losstürt worrn, de ook düchtig wat brocht hett.

So ’n heel good Geweeten harr ick dorbi neet, umdat Hans Fleeth mal seggt harr: „De Theelacht bädelt neet“. Man ’n Utnahm‘ bestätigt ja de Regel, un off ’n Gelägenheit, so ’n Andeel to koopen, sück nochmal beeden würr, dat stunn (un steiht) in de Sterns.

As ‚t in d‘ Harfst 1985 an ‚t bitahlen gahn muß, was noch neet genug Geld binanner kamen: Dor bleef ’n Lock van 2.600,00 DM to stoppen, man de hett uns de Fro van uns Ollste Theelachter, Erna Seeba, erst mal lehnt. Dat Geld kunn wi hör aberst all an ’n 19. Dezember 1985 wär torüggbitahlen, un Zinsen wull se neet hemmen, nä, se was mit ’n „Besten Dank“ tofrä, wat hoch antoerkennen is. –

So is de Theelacht van disse Tied off an Andeeler bi de beid‘ anner oll Nörder Sellskuppen un up disse Art un Wies mit hör heel bisünners verbunnen. –

’n naar Stück Arbeit hett dat ook maakt, ‚ruttokriegen, wor de Arf-, Pels- un Koopburen to Huus sünt. In de Booken stunnen woll Vör- un Achternamen, man wieder nix; bloot, wenn dat twee Theelburen mit sülvig Nam gaff (Gerd Janssen, Claas Claassen unsowieder) was dat anners, denn weer tominst bi een van de beiden Dörp off Stadt benömt wor he wahnen dee. Bi de meesten hebb ick ‚t klarkrägen, de genaue Adreß fasttostellen, man noch neet bi allent; ‚t blifft noch ’n bietje wat to dohn!

Un noch wat:

De Theelacht hett siet 1754 ’n Protokollbook, wor all dat indragen worrt, wat för hör van Bidüden is. Dat kann de Wahl van ’n Theelachter wäsen off dat, wat bi de Offräkensversammelns geböhrt, dat kann aberst ook heel wat anners wäsen. So is dorin vermarkt, dat 1829 in de Theelkamer de erste „Gewerbeschool“ in dat domalige Königriek Hannover togang kamen is, un dat ‚t in de Tied na 1850 Skandal mit de Stadt Nörden gäven hett vanwägen dat Huus- un dat Nützungsrecht in de Theelkamer.

Domals hett de Stadt Nörden sogar vör’t Stadtgericht tägen de Theelacht prozesseert, man se hett woll murken, dat se ‚t neet winnen kunn: Se hett sück torüggtrucken un all Unkösten aver- nahmen, – bleef hör ook nix anners aver.

1897 is denn in dat Grundbook för ‚t Oll Rathuus indragen worrn, dat in de Theelkamer bloot de Theelacht dat Seggen hett, un van de Tied off an hett ‚t mit de Stadt Nörden keen Arger mähr gäven. –

Dat 1754 anleggt‘ Protokollbook is hento 1984 föhrt worrn. Van do off is ’n neej Protokollbook in Gebruuk, dat van de Bookbinner- Baaske Fro Mathilde Lindemann maakt is un dat se de Theelacht schunken hett, – ’n Teeken dorvan, wo se sück mit hör „Naberske“ verbunnen föhlt: Se wahnt stuuv tägen dat Olle Rathuus.

In d‘ Märt 1988 hett uns Theelbaat Peter Bojen twee neeje Theel- achts-Klippen maakt, de van ’n Kunstmaler na Vörbild van de oll Klippen utmaalt worrn sünt. Dat Wapen van de Stadt Nörden wiest dree Sterns ut. Off un an heet dat ook woll „dree Sporenraden“, man ick holl mähr van Sterns, umdat dorto mal een seggt hett, dat disse Sterns för de dree oll Nörder Sellskuppen (Theelacht, Oll Börger-Lannen un de Sellskup van ‚t Leegemoor) stahnt, un dat will mi woll inlüchten. Wor an- ners gifft dat woll sovööl Tradition up een Bült?

An ‚t Enn van disse Tosamenstellen mugg ick an all de’nt heel van Harten Dank seggen, de mi in de 22 Jahr van mien Warken för de Theelacht to Nörden to Siet stahn un mi alltied wär hulpen hemmen, wenn ‚t mal Tägenstötten gaff. ‚t was för mi ’n moijen Tied, man de geiht nu to Enn‘.

In ’n annern Fall un an’n heel annern Stä hett ’n gooden Bekannten, de sück na lang‘ Jahren ut een Gemeenskup torüggtrecken deh, to de ook ick hör‘, mi mal dat seggt, wat nu kummt, un dat segg‘ ick so up Hochdütsch, as he dat seggt hett:

„Mein lieber Freund, als vernünftiger Mensch muß man selbst wissen, wann man aufzuhören hat, und sich nicht als ein lästig gewordenes Mitglied abstempeln lassen, das man lieber heute als morgen loswerden möchte.“

För mi is disse Tiedpunkt to ’n Griepen nah: Mit Enn van dat Räkensjahr, dat nu löppt, also to Johanni 1991, legg ick mien Amt as Syndicus van de Theelacht to Nörden daal. Mien Nafolger, de der noch wählt worrn mutt, will ick gern mit „Rat und Tat“ – as de Hochdütschen seggen – to Siet stahn.

Mit Dank för ‚t Tohörn segg ick mit heet Hart:

„Up Theelachts Wolfahrt!“

 

1984 Theelachter Gerhard Seeba, Theelachter Heiko Campen, Syndicus und Theelachter Rudolf Folkerts, Theelachter Theodor Ulferts